Rupert Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz
Morphische Felder
Rupert Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz befasst sich mit der Idee von kollektivem Gedächtnis und Verhalten. Die Theorie geht davon aus, dass es in der Natur eine Art von kollektivem Gedächtnis gibt, das als morphisches Feld bezeichnet wird, welches das Verhalten von Lebewesen und Systemen beeinflusst.
Laut Sheldrake gibt es eine Art von unsichtbarem Feld oder Matrix, die allen Lebewesen innewohnt und sich aufgrund von wiederholtem Verhalten in der Vergangenheit entwickelt hat. Dieses Feld enthält eine Art von kollektivem Gedächtnis, das als morphisches Feld bezeichnet wird. Das morphische Feld beeinflusst das Verhalten von Lebewesen, indem es ein kollektives Gedächtnis von vergangenen Erfahrungen und Handlungen enthält, auf das gegenwärtige und zukünftige Verhaltensweisen aufbauen.
Sheldrake glaubt, dass diese morphischen Felder nicht auf ein bestimmtes Lebewesen oder eine bestimmte Art beschränkt sind, sondern sich auf alle Lebewesen auswirken können, die ähnliche Verhaltensweisen zeigen. Die morphischen Felder sind somit nicht auf die biologische Struktur eines Individuums beschränkt, sondern können auch kulturelle, sprachliche oder soziale Strukturen umfassen.
Morphische Resonanz
Ein wichtiger Aspekt von Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz ist, dass sie darauf abzielt, zu erklären, wie kollektives Verhalten und Erleben entstehen und sich entwickeln. Sheldrake argumentiert, dass das Verhalten von Lebewesen nicht nur durch ihre Gene und Umweltbedingungen bestimmt wird, sondern auch durch das morphische Feld und das kollektive Gedächtnis, das sich im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Die Theorie der morphischen Resonanz hat dazu beigetragen, eine neue Perspektive auf die Beziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umgebung zu entwickeln und die Bedeutung von kollektiven Erfahrungen und Verhaltensweisen zu betonen.
Kurt Lewis soziale Feldtheorie
Die Feldtheorie ist ein theoretischer Ansatz in der Sozialpsychologie, der von Kurt Lewin entwickelt wurde. Diese Theorie besagt, dass das Verhalten eines Individuums nicht nur von seinen persönlichen Eigenschaften und Erfahrungen abhängt, sondern auch von der Umgebung, in der es sich befindet.
Lewin beschrieb die Umgebung eines Individuums als „psychologisches Feld“, das aus verschiedenen Kräften besteht, die auf das Verhalten des Individuums einwirken. Diese Kräfte können sowohl intern, wie z.B. Emotionen und Motivationen, als auch extern, wie z.B. soziale Normen und kulturelle Einflüsse, sein.
Lewin betonte die Bedeutung der Interaktion zwischen dem Individuum und der Umgebung. Er argumentierte, dass das Verhalten eines Individuums das Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kräften im psychologischen Feld ist. Wenn sich diese Kräfte ändern, ändert sich auch das Verhalten des Individuums.
Ein wichtiger Aspekt der Feldtheorie ist auch die Idee, dass ein Individuum ein System darstellt, das in ein größeres System eingebettet ist. Lewin betonte, dass Veränderungen in einem Teil des Systems Auswirkungen auf das gesamte System haben können.
Die Feldtheorie hat dazu beigetragen, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie individuelles Verhalten und soziale Strukturen miteinander interagieren und wie sie gemeinsam zur Entstehung von Gruppenprozessen beitragen können.
Decken sich die beiden Theorien?
Beide Theorien haben einen ähnlichen Fokus auf die Interaktion zwischen Individuen und ihrer Umgebung bzw. einem kollektiven System. Lewins Feldtheorie betont die Bedeutung der Umgebung und ihrer Kräfte auf das Verhalten eines Individuums, während Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz darauf abzielt, zu erklären, wie das kollektive Verhalten eines Systems, wie z.B. einer Gruppe, durch vergangene Erfahrungen und Handlungen geprägt wird.
Beide Theorien haben auch einen Fokus auf Veränderung und Entwicklung. Lewin betont die Bedeutung der Veränderung von Kräften im psychologischen Feld, um das Verhalten eines Individuums zu beeinflussen, während Sheldrakes Theorie darauf abzielt, wie die Veränderung von Verhaltensmustern und kollektiven Erfahrungen das Verhalten eines Systems beeinflussen können.
Beiden Theorien können sie in gewisser Weise als Ergänzung zueinander gesehen werden, indem sie auf unterschiedliche Aspekte der Beziehungen zwischen Individuen und Systemen eingehen. Es scheint so, dass die von Lewin aufgezeigten Kräfte in einem morphischen Feld gespeichert werden und diese aufgrund von morphischer Resonanz dann auf das System und das Individuum sowie dessen Gene wirken.